Sonntag, 6. Juni 2010

Finis Historiae?


Greta geht es gut, und das bleibt hoffentlich noch lange so. Wir glauben, dass diese schwere, aber auch seltsam reiche Phase zu Ende ist und dass wir nach der Kur Ende Juli wieder eine normale Familie sind. Da wir uns aber schon einmal zu früh gefreut haben, gibt es vorläufig keine Party, keine Luftballons, keine Jubelbilder. Wenn Greta erneut krank wird, findet der Blog Fortsetzung.

Noch einmal ein dickes, dickes Dankeschön an alle,
- die in den Kliniken hart, erfolgreich und dazu noch mit großem Herzen an Greta gewirkt haben
- die die Krebsforschung auf den heutigen Stand gebracht haben
- die sich Stunden, Tage oder gar Wochen um Stella und Clara gekümmert haben
- die uns dabei geholfen haben, unseren Haushalt annähernd in Normalbetrieb zu halten
- die in der näheren Wohnumgebung unsere Kreativwirtschaft ertragen haben
- die versucht haben, uns medizinische Zusammenhänge zu erklären
- die Fernheilung betrieben, Kristalle besprochen, Sternschnuppen gebrieft und Zaubertränke gebraut haben; garantiert alles hat geholfen!
- die mir im Job manchen Aussetzer nachgesehen haben
- die uns tolle Bücher, Fahrräder, Kaffeemaschinen, Lieblingslieder und andere nützliche Dinge besorgt haben
- die immer wieder geschrieben, angerufen, gemailt oder sonst wie ihre Unterstützung signalisiert haben
- die nicht angerufen, geschrieben oder gemailt haben und die auch nicht böse waren, wenn wir uns nicht gemeldet haben. Unser Sozialverhalten wird sich hoffentlich im Laufe dieses Jahres wieder normalisieren.

Und jetzt gehen wir ganz leise raus, machen das Licht aus und hoffen, dass alles ruhig bleibt.

Wasserfreuden

Der Sommer bringt neues Leben ins Leben. Ob man es wahrhaben will oder nicht, das Wetter verändert Sozialbeziehungen, nicht nur bei den Kindern, die sich im Hof, auf der Hüpfburg und im Freibad neu durchmischen. Selbst Greta ist nun große Teile des Tages unbeaufsichtigt draußen unterwegs. Sie hat ein paar Gespielen von jener Sorte Mensch, die immer gerne mitmachen und hinterherlaufen, wenn jemand anders vornewegrennt, den Anführer gibt und für Action sorgt. Das geht mit Greta so lange gut, bis ein anderer Anführer ihr in die Quere gerät. Dann kommt sie heulend angewackelt. Gretas Frustrationstoleranz hat noch nicht Normalmaß erreicht.
Morgen hat sie einen Termin auf der KiK 4, dort soll die Katheter-Entfernung besprochen werden, die bald dringlich ist, weil das Kind in drei Wochen schwimmfähig sein soll. Sie kann schon gut schwimmen, jedenfalls besser als diese Kaulquappen, die nicht wirklich sportlich aussehen in ihrer Fortbewegung. Stella und Clara haben jetzt ein richtiges KQ-Bassin, in dem die Tiere tatsächlich etwas länger leben als im Nutellaglas. Wann genau ist so ein Frosch denn ein Frosch? Jedenfalls geht die Ex-Kaulquappe dann an Land, habe ich mal gehört. Das hieße in unserem Falle, dass zahlreiche Tiere aus dem Becken klettern und durch die Wohnung hüpfen, wenn man sie nicht daran hindert. Fressen Katzen eigentlich Frösche?
Die Alten haben die kleinen Freuden des Grillens wiederentdeckt. Die Kohle zieht gut dieses Jahr, und die Mücken hält es auch fern. Greta hatte letzte Nacht allerdings den Albtraum, dass wir Benni auf den Rost gelegt hätten. Sehr schmackhaft kann das nicht gewesen sein.
Die Schleppe der Schwermut auf den Erwachsenen wird langsam luftiger. Steffi arbeitet hart am Pferd und hat erstaunliche Erfolge. Das Tier kann jetzt rückwärts traben. Solches wurde zuletzt 1953 in der Wiener Hofreitschule beobachtet.