Sonntag, 29. April 2012

Platz drei gehalten

Der Sommereinbruch ist prima, auch wenn viele Leute erstaunlich schlecht gelaunt sind. Wir haben Besuch aus Schwerin. Sechs Mädchen bevölkern nun unseren Haushalt. Erst dachte ich, das würde sehr anstrengend werden, aber heute hatte niemand Lust auf eine zwingende Aktion (außer den Reiterinnen natürlich), so dass wir am Ende mehrheitlich wunderbar erholsam zuhause herumgehangen, gespielt und gelesen haben. Am Abend zog der Grill hervorragend. Zum Glück waren wir etwas eher dabei als die Nachbarn. Am Ende saßen drei Grill-Parteien im Garten herum. Greta muss am Mittwoch in die Klinik, tags drauf hat sie die Cholesteatom-OP. Papa hat behandlungsfrei. Die Chemo war hart, aber das MRT zeigte gute Ergebnisse. Es geht noch eine Weile weiter, mindestens einen langen Sommer.

Sonntag, 22. April 2012

Sport und Kultur

Ich bringe meinen Fußballvereinen kein Glück. Zwei Punkte aus vier Spielen, bei denen ich physisch anwesend war. Red Bull kann den Aufstieg auf nächste Saison verschieben. Fortuna ist noch gut im Rennen. Am Wochenende hatten wir Besuch. Ich habe unter anderem bunten Salat gemacht. Mit großen Basilikumblättern. Der wurde verweigert. Voll peinlich. Man macht sich mit dem Blog wirklich nicht nur Freunde. Mich hat die Woche wieder ein privater Krankenversicherer angeschrieben und versucht, mich von der Barmer abzuwerben. Er könne mir ein richtig gutes Angebot machen. Tolle Idee. Wer bietet sich denn freiwillig dazu an, UNS krankenzuversichern? Vielleicht eine Scheinfirma, die im Auftrag der Barmer arbeitet? Es kann doch nicht sein, dass die unseren Krankenstand nicht kennen. Man braucht doch nur „Stephan Schmal“ zu googeln und ist ganz schnell bei „Greta hält durch“. Außerdem dachte ich, dass solche Kranken-Daten inzwischen für jeden verfügbar sind, der sie dringend braucht. Nehmen wir es als gutes Zeichen für den Datenschutz, dass es nicht so ist. Leipzigs Marathon hatte heute immerhin schon 8600 TeilnehmerInnen. Der Sieger blieb über den zweieinhalb Stunden. Das ist noch nicht internationale Klasse. Oh je, Assisi hat ja bisher durchaus gute Sachen gemacht. Sein nächstes Rundgemälde wird aber die Völkerschlacht nachbilden. Dazu fotografiert er jetzt schon mal verkleidete Statisten aus der üblichen Histo-Szene. Na ja, wirtschaftlich ist das wahrscheinlich sinnvoll. Und schlimmer als das Innsbrucker Rundgemälde kann es auch nicht werden. Zum Schluss die gute Nachricht: Wir sind doch noch auf den guten Bad-Oexen-Termin nachgerutscht. Wir werden also vom 23.07. bis zum 21.08. dort sein. Das heißt, dass Clara und Greta ihre neuen Schulen pünktlich besuchen können. Wir freuen uns sehr auf die Kur.

Sonntag, 15. April 2012

Man kann ja nicht ewig Ferien haben

Wir haben in Düsseldorf alte Spiele wieder zum Leben erweckt und nach Leipzig mitgenommen. Malefiz kennt ihr alle. Aber das Hamsterspiel? Trotzdem muss man eigentlich immer ein Skatspiel dabeihaben.
Gretas Schulbesuch ist nun auf den Beginn des neuen Schuljahrs terminiert. Die Ärzte haben sich da eindeutig positioniert. Das bedeutet wohl auch den neuerlichen Einstieg in die erste Klasse. Wir brauchen Greta jetzt nicht auch noch inhaltlich unter Druck zu setzen. Wenn sie ab Spätsommer einen geregelten Schulalltag schafft, dann hat sie schon ganz viel gewonnen.
Greta brachte die Idee auf. Wir könnten doch mal ein Theaterstück im Hof aufführen. Dann bauen wir eine richtige Bühne auf, laden alle Nachbarn ein und Papas Kollegen. Prima Idee. Ich kenne solchen Ehrgeiz aus großbürgerlichen Kreisen anderer Städte, wo die Eltern sich gegenseitig darin zu übertrumpfen versuchen, das bestgeschriebene und bestarrangierte Stück beim Kindergeburtstag im heimischen Puppentheater aufführen zu lassen. Heute bügelte Steffi die Geschichte aber ab: Kinder, Ihr könnt beim nächsten Funkenburgfest einen Flohmarktstand aufbauen. Das zeigte Wirkung. Ganz so groß ist unser bildungsbürgerlicher Ehrgeiz halt doch nicht. Dafür haben wir zwei Pferde.
Oh, danke der Nachfrage! Der Baobab strotzt wieder vor Gesundheit. Die Läuse sind jetzt auf das Basilikum abgewandert und machen so eine Art Rosinen im Salat. Ich hab meinen Chemo-Kater vom Donnerstag diesmal gründlich ausgeschlafen und nähere mich gerade wieder Normalform.
Es wird ein ereignisreiches Fußball-Frühjahr. Wenn alles gut geht, machen wir eine hochrangige rheinische Relegation um Aufstieg oder Verbleib in der ersten Liga. Nur der organisatorische Teil, wie ich daran live teilnehmen kann, ist noch nicht geklärt. Wahrscheinlich wird es auf die Fußballkneipe nebenan hinauslaufen.

Mittwoch, 11. April 2012

Alles in Ordnung

Angeblich kann unser Blog nicht ohne Tricks in China gelesen werden. Deshalb geht heute ein besonderer Gruß ins Reich der Mitte an unsere 430 Stammleser, die der Zensur trotzen. Weiter so!
Wir hatten eine Woche keinen Netzanschluss, sind jetzt aber wohlbehalten wieder in Leipzig, wo wir die Schulferien ruhig ausklingen lassen.
Wir sind diesmal von Düsseldorf aus weniger als 500 km gefahren und haben viel von Deutschlands langweiligeren Flächen gesehen. Die Kinder waren auf der Rückfahrt nicht wirklich handsam, weil sie die Tage zuvor zu wenig getobt hatten. Am schlimmsten ist der Streit ums Radio. Es gilt nicht das Gesetz, dass der Fahrer allein das Programm bestimmt, auch nicht die Lautstärke. Aber jetzt können wir uns ja zum Glück erstmal wieder über 143 qm verstreuen.

Sonntag, 1. April 2012

Bald sind Ferien

Die Zeitumstellung nervt mich ja immer etwas. Ich weiß nicht, welche Argumente europaweit heute noch dafür sprechen (und bin ernsthaft dankbar für Sachargumente!). Immerhin geht auch nach Sommerzeit um halb sieben schon fast die Sonne auf. Steffi hat sich auf die Sommerzeit gefreut. Ich habe ihr klargemacht, dass sie dann jeden Tag eine Stunde früher aufstehen muss. Trotzdem. Die Lösung: Die Tore auf dem Pferdehof öffnen sich nicht vor zehn Uhr, der frühe Vormittag entfällt also. Abends aber geht es so lange, wie die Sonne Licht liefert. Die Sommerzeit bedeutet für Steffi, Clara und Greta eine volle Stunde mehr Zeit draußen. Wahrscheinlich liegt der Sommerzeit eine europaweite Verabredung der Pferdeliebhaberinnen zugrunde.
Der kulturelle Höhepunkt des Wochenendes bestand in dem Film „Der Zauberer von Oz“ von 1939. Wenn du dich an den Kitsch gewöhnt hast, ist es eine wunderbare Rührstory mit harten Lebensweisheiten: Zuhause ist es am schönsten, und, joot Früng stunn zsamme. Die Kinder fanden den Film auch prima, was nicht selbstverständlich ist, sind sie doch ganz schön verwöhnt von Lillifee, Barbie und solchem animierten neumodischen Kram.
Greta geht es prima. Aber ihre Einschulung ist in weite Ferne gerückt, wahrscheinlich auf August, in die erste Klasse. Die Haus-beschulung läuft so schleppend, dass Greta MAMA, PAPA, OMA, OPA und GRETA schreiben kann und bis 20 zählen. So weit waren wir vor zwei Jahren auch schon. Den Katheter wird sie noch bis Ende Mai tragen. Denn am 03.05. wird sie im Innenohr operiert an ihrem Cholesteatom. Das ist eine chronische Knochenentzündung, die irgendwann nicht mehr auf Medikamente anspringt. Heinrich Schliemann ist daran gestorben.
Clara wurde heute um 11:58 Uhr zum Förderunterricht Sport um 14:00 Uhr in die Schule gebeten. Sie habe nur ein Ausreichend in dieser Disziplin und die „Gesundheit der Schüler“ liege der Schule ganz besonders am Herzen. Ich fand das sofort prima, in Sachsen werden die Schüler noch gekümmert, dachte ich. Leider war es dann doch nur der Aprilscherz von einem Papa, dessen Tochter neulich von Clara verhauen worden war.
Ich war vorhin erstmals bei Red Bull. Das Stadion ist schick, und es gibt schon einen Kern von einigen Hundert Leipziger Fans, die richtig Stimmung machen. Von Cottbus II waren 17 Fans da. Deren Mannschaft ging, gerührt von so viel Treue, nach dem glücklichen 1:1 komplett in ihre Fankurve, um sich feiern zu lassen.